Warum die Aktien privater Gefängnisse nach Tom Homans Ernennung zum „Grenzzaren“ in die Höhe schnellen

Die Aktien privater Gefängnisse verzeichneten am Montag erhebliche Kursanstiege, nachdem der designierte Präsident Donald Trump die Ernennung von Tom Homan, einem ehemaligen Leiter der Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE), zu seinem „Grenzzaren“ bekannt gab.

Die Geo Group verzeichnete einen Anstieg von über 4 %, während CoreCivic im vorbörslichen Handel um fast 8 % zulegte.

Homan, der die Einwanderungsbehörde während Trumps erster Amtszeit leitete, wird für die Durchsetzung der Einwanderungsbestimmungen an den südlichen und nördlichen Grenzen sowie für die See- und Luftsicherheit zuständig sein.

In einem Beitrag auf Truth Social erklärte Trump, Homan werde „für die Abschiebung aller illegalen Einwanderer in ihre Herkunftsländer verantwortlich sein“. Homan, ein überzeugter Befürworter einer strengeren Einwanderungspolitik, hat geschworen, die größte Abschiebungsaktion in der Geschichte der USA durchzuführen, sollte Trump ins Amt zurückkehren.

Von CNBC zitierte Analysten sagen voraus, dass Homans Ernennung zu weiterem Wachstum für private Gefängnisunternehmen führen könnte.

Isaac Boltansky, Analyst bei BTIG, betonte in einer Mitteilung an Kunden am 6. November, dass Trump in seiner zweiten Amtszeit wahrscheinlich eine aggressivere Haltung hinsichtlich der Grenzsicherung einnehmen werde, was Firmen wie Geo Group und CoreCivic, insbesondere bei ihren ICE-bezogenen Aktivitäten, zugute käme.

Es wird auch erwartet, dass die Trump-Regierung ihre Verträge mit dem US Marshals Service und dem Federal Bureau of Prisons ausweitet.

Wer ist Tom Homan?

Homan, der als Verfechter von Trumps „Null-Toleranz“-Einwanderungspolitik während dessen erster Amtszeit bekannt ist, stand im Mittelpunkt der umstrittenen Politik, die zur Trennung Tausender Migrantenkinder von ihren Familien in Internierungslagern führte.

Trotz der Gegenreaktionen versucht Homan, die Bedenken über die möglichen Auswirkungen von Massenabschiebungen im Rahmen von Trumps künftigen Plänen herunterzuspielen.

In einem Interview mit CBS News betonte er kürzlich, dass Familien gemeinsam deportiert würden, und wies damit Befürchtungen zurück, es könne zu großflächigen Razzien in den Wohngegenden oder zur Bildung von „Konzentrationslagern“ kommen.

Trumps Rolle als Grenzzar ist von erheblichem Gewicht, die Einzelheiten seines Plans zur Grenzsicherung bleiben jedoch unklar.

Man geht davon aus, dass dieses Vorhaben erhebliche finanzielle Mittel und internationale Zusammenarbeit bei der Abschiebung erfordern wird.

Allerdings haben Verbündete Trumps angedeutet, dass seine Regierung viele der Einwanderungspolitiken von Präsident Joe Biden rasch rückgängig machen werde, indem sie ihre Exekutivbefugnisse dazu nutzen werde, die Verfahren zur Beantragung von Asylanträgen zu verschärfen.

Man geht davon aus, dass Trump die Macht im Weißen Haus auf die von seinen Loyalisten ernannten Personen konzentrieren und ihnen umfassende Autorität über Regierungsbehörden geben wird, um seine Agenda durchzusetzen.

Homan wurde der Titel „Grenzzar“ verliehen, nachdem Trump und andere Republikaner denselben Begriff verwendet hatten, um Vizepräsidentin Kamala Harris‘ Umgang mit Migrationsfragen während des Wahlkampfs zu kritisieren und ihr vorzuwerfen, die Ursachen der Migration aus Mittelamerika nicht anzugehen.