Donald Trump „mag TikTok und plant, es zu retten“, sagt Rich Greenfield

Rich Greenfield, Mitbegründer von LightShed Partners, ist weiterhin davon überzeugt, dass TikTok in den USA weiter betrieben wird und zwar unter der Eigentümerschaft des in China ansässigen Unternehmens ByteDance.

Seine Äußerung folgt auf eine Ankündigung der Biden-Regierung, dass sie nicht vorhabe, das ursprünglich für Sonntag in Kraft tretende Verbot von TikTok durchzusetzen – und die Durchsetzung der Maßnahme der künftigen Regierung von Donald Trump überlässt.

Und die jüngsten Entwicklungen hätten deutlich gemacht, dass Trump „TikTok mag und es retten wird“, sagte Greenfield am Freitag in einem Interview mit CNBC.

Was könnte Trump tun, um TikTok zu retten?

Rich Greenfield geht davon aus, dass Donald Trump Artikel 2 anwenden wird, der besagt: „In internationalen oder auswärtigen Angelegenheiten gehen die Befugnisse des Präsidenten über die des Kongresses hinaus.“

Der gewählte Präsident werde TikTok als Angelegenheit der Außenpolitik einstufen und „eine Anordnung erlassen, die besagt, dass dieses [kongressuale Verbot] nicht gilt“, fügte er heute Morgen in „Squawk Box“ hinzu.

Beachten Sie, dass Shou Zi Chew, der Geschäftsführer von TikTok, bereits Pläne für die Teilnahme an Trumps Amtseinführung bekannt gegeben hat.

Am Montag wird er mit dem gewählten Präsidenten auf dem Podium sitzen.

Dies deutet darauf hin, dass Donald Trump „TikTok existieren lassen will und es sehr aggressiv nutzt“, so Greenfield von LightShed.

Ist TikTok eine Bedrohung für die nationale Sicherheit?

In einem heutigen Gespräch mit Andrew Ross Sorkin von CNBC argumentierte der Mitbegründer von LightShed Partners außerdem, dass TikTok möglicherweise doch kein Risiko für die nationale Sicherheit darstellt – zumindest im Moment nicht.

Er stützte seine Ansicht auf die Unterlagen der Regierung, die darauf hindeuten, dass es bisher keine Beweise für eine „Manipulation des Algorithmus oder Spionage chinesischer Behörden gegenüber US-Bürgern“ gebe.

Trotz der wachsenden Sicherheitsbedenken scheinen die Amerikaner in der gleichen Liga wie Donald Trump zu spielen.

Die bekannte Plattform für Kurzvideos hat in den USA weit über 100 Millionen monatlich aktive Nutzer – eine Zahl, die bis 2027 voraussichtlich 120 Millionen übersteigen wird.

TikTok generiert auch in den USA jedes Jahr Milliarden von Dollar Umsatz.

Wer könnte davon profitieren, wenn TikTok verboten wird?

Andererseits könnten, wenn TikTok tatsächlich in den USA eingestellt wird, eine Reihe anderer sozialer Plattformen langfristig erheblich profitieren, so der Morgan-Stanley-Analyst Brian Nowak.

Dazu zählen Pinterest, Snap, Reddit und sogar die Tech-Giganten wie Meta Platforms und Alphabet Inc.

Der Eigentümer von Facebook könnte im Jahr 2026 einen Gewinnanstieg von bis zu 60 Cent pro Aktie verzeichnen, und YouTube könnte für jeden 10-prozentigen Anteil der TikTok-Nutzungszeit in den USA, den es erobert, einen zusätzlichen Umsatz von bis zu 750 Millionen Dollar erzielen.

Morgan Stanley geht davon aus, dass auch die Werbesoftwareunternehmen AppLovin und Trade Desk vom US-Verbot von TikTok profitieren werden. Die Aktien des ersteren sind seit Anfang 2024 bereits um mehr als 700 % gestiegen.