Zinssenkungen der EZB: Wird das ausreichen, um das Wachstum in der Eurozone wiederzubeleben?

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Written on Dec 13, 2024
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  • Die EZB senkte die Zinsen auf 3 %, da die Inflation sich dem Ziel von 2 % nähert, die Wachstumsprognosen für 2025 jedoch auf 1,1 % gesunken sind.
  • Christine Lagarde kritisierte Frankreich und Deutschland für die politische Instabilität, die die Erholung behindere.
  • Die US-Zölle und die Schwächen der großen Volkswirtschaften erhöhen den Druck, doch Länder wie Spanien geben Anlass zur Hoffnung.

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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Einlagensatz zum vierten Mal in diesem Jahr gesenkt und ihn auf 3 % reduziert.

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Nach einem Rekordhoch von 4 % im Juni scheint die EZB ihrem Ziel, die Inflation in der Eurozone zu bekämpfen, das nun nahe an der 2 %-Marke liegt, endlich näher gekommen zu sein.

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Da die Wachstumsprognosen jedoch weiterhin sinken und die politischen Unsicherheiten in Frankreich und Deutschland zunehmen, hat sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf breitere systemische Probleme konzentriert und gefragt, ob die Probleme der Eurozone selbstverschuldet sind.

Es wurden zusätzliche Risiken angesprochen, hauptsächlich aufgrund der zweiten Präsidentschaft von Donald Trump und der Auswirkungen, die dies auf Europa haben könnte.

Was sagen die Zahlen?

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Die jüngste Prognose der EZB geht davon aus, dass das Wachstum der Eurozone im Jahr 2025 nur 1,1 % betragen wird, gegenüber einer früheren Schätzung von 1,3 %.

Auch die Prognose für 2026 wurde auf 1,4 % nach unten korrigiert. Umfragen zeigen eine Verlangsamung der Aktivität im laufenden Quartal, da Unternehmen zögern, zu investieren, und Verbraucher nicht bereit sind, auszugeben.

Die Inflation lag im November mit 2,3 % über dem Wert der Vormonate und wurde durch steigende Energiepreise getrieben.

Dennoch argumentieren die politischen Entscheidungsträger, dass die Inflation auf Kurs sei, ihr Ziel zu erreichen, was mehr Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik lassen könnte.

Die Märkte gehen davon aus, dass die EZB die Zinsen bis Mitte 2025 weiter senken wird und möglicherweise den Einlagensatz auf 2 % senken wird.

Die EZB ist bei ihrer Zinssenkung nicht allein.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) überraschte die Märkte mit einer Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt auf 0,5 % und reagierte damit auf Währungsdruck.

Unterdessen haben auch die US-Notenbank und andere Zentralbanken eine dovish Haltung eingenommen, die die verlangsamte globale Inflation widerspiegelt.

Lagardes Kritik an Frankreich und Deutschland

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Bei einer Pressekonferenz vor Kurzem kritisierte Lagarde die größten Volkswirtschaften des Blocks scharf und beschuldigte sie, „selbstverschuldete Unsicherheit“ zu schaffen.

Ohne Namen zu nennen, betonte sie, wie die politische Lähmung in Deutschland und Frankreich die fiskalischen Aussichten der Eurozone erschwert.

Nach dem Zusammenbruch der Koalitionsregierung steht Deutschland kurz vor einer Bundestagswahl, und die Unfähigkeit Frankreichs, ein Budget zu verabschieden, weist auf eine zunehmende politische Zersplitterung hin.

Lagarde warnte, dass eine solche Instabilität die wirtschaftliche Erholung untergräbe, und bezeichnete das Fehlen klarer Finanzpolitik als „Komplikation“ für die Planung der EZB.

Diese Funktionsstörung ist angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage besonders schädlich.

Lagarde räumte ein, dass die Wirtschaft der Eurozone „an Schwung verliert“, und die Wachstumsprognosen für 2025 wurden von 1,3 % auf 1,1 % nach unten korrigiert, verglichen mit 1,3 % vor nur drei Monaten.

Sie wies außerdem darauf hin, dass Unternehmen ihre Investitionen aufgrund schwacher Nachfrage und einer ungewissen Prognose zurückfahren.

Welche Auswirkungen werden Trumps Politik auf Europa haben?

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Die Amtseinführung von Donald Trump im Januar bringt neue Risiken mit sich.

Das Versprechen seiner Regierung , die Zölle zu erhöhen, könnte die exportorientierte Wirtschaft Europas hart treffen.

Der verarbeitende Sektor, insbesondere in Deutschland, ist einer möglichen Handelskriegsgefahr ausgesetzt.

Dies erhöht den Druck auf die europäische Industrie, die bereits mit der globalen Konkurrenz und steigenden Kosten zu kämpfen hat.

Die EZB-Politiker erkennen an, dass diese externen Faktoren eine Neubewertung ihrer derzeitigen Strategie erforderlich machen könnten.

Während für Januar und März Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte geplant sind, bleibt eine größere Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte eine Option, falls sich die Lage weiter verschlechtert.

Lichtblicke in einer trüben Landschaft

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Für Europa ist nicht alles düster. Einige Eurozonenländer schneiden besser ab.

Spanien könnte beispielsweise dank eines Tourismusbooms, eines robusten Arbeitsmarkts und grüner Investitionsinitiativen mit den USA um den Titel der am schnellsten wachsenden Industrieländer konkurrieren.

In ähnlicher Weise gehören ehemalige Krisenländer wie Portugal, Irland, Griechenland und Spanien – einst als „PIGS“ bezeichnet – heute zu den widerstandsfähigsten Ländern der Region.

Diese Länder unterstreichen das Potenzial gezielter Reformen und Investitionen zur Förderung des Wachstums, selbst in einer schwierigen Umgebung.

Ihr Erfolg steht jedoch in scharfem Kontrast zur Situation in der Eurozone insgesamt, wo politische Trägheit und strukturelle Schwächen weiterhin bestehen.

Was muss sich ändern?

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Die unterdurchschnittliche Leistung Europas im Vergleich zu den USA ist möglicherweise ein Hinweis auf tiefer liegende Probleme.

Der ehemalige Präsident der EZB, Mario Draghi, hat dringende Reformen gefordert, um diese Herausforderungen anzugehen, und die Situation als „existenzielle Herausforderung“ für die EU bezeichnet.

Was Europa jetzt braucht, sind höhere Investitionen und eine wettbewerbsfähigere Industriepolitik.

Außerdem fehlt es an politischem Willen.

Ohne koordinierte Finanzpolitik und ohne Reformbereitschaft bleibt die Zentralbanken eine unverhältnismäßig große Last auferlegt, die Wirtschaft zu stützen.

Lagarde selbst hat gewarnt, dass die EZB nicht als „Allheilmittel“ fungieren könne, und die Regierungen aufgefordert, mehr zu tun.

Schlussfolgerungen

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Die Eurozone steht in den kommenden Monaten vor entscheidenden Entscheidungen.

Zinssenkungen können zwar Zeit verschaffen, aber die tieferen strukturellen und politischen Probleme der Region können sie nicht lösen.

Angesichts potenzieller Zölle aus den USA und zunehmender innerer Spannungen in Deutschland und Frankreich steht Europa vor einer schweren Zeit.

Ob es der Situation gewachsen ist, hängt nicht nur von den Eingriffen der Zentralbanken ab, sondern auch vom politischen Mut, sinnvolle Reformen durchzuführen.

Ohne solche Maßnahmen läuft die Region Gefahr, in einer zunehmend wettbewerbsorientierten Weltwirtschaft weiter zurückzufallen.

Dieser Artikel wurde mit Hilfe von KI-Tools aus dem Englischen übersetzt und anschließend von einem lokalen Übersetzer Korrektur gelesen und bearbeitet.

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