Fed hebt Zinsen um 50 Basispunkte an: Es wird die Inflation nicht für lange Zeit stoppen

Die US-Notenbank hob am Mittwoch den Leitzins um 50 Basispunkte an, um die Inflation zu bekämpfen, die mit 8,5% auf einem 40-Jahreshoch liegt.

Anhebung um 75 Basispunkte ist nicht zu erwarten

Die Aktien stiegen dennoch um 2%, nachdem der Vorsitzende Jerome Powell bestätigte, dass eine stärkere Anhebung, zumindest in den nächsten Sitzungen, unwahrscheinlich ist. In der Pressekonferenz sagte er:

Die Inflation ist viel zu hoch, und wir arbeiten zügig daran, sie zurückzudrängen. Die US-Wirtschaft ist sehr stark und gut positioniert, um eine straffere Geldpolitik zu verkraften. Eine Anhebung um 75 Basispunkte zieht der Ausschuss jedoch nicht wirklich in Betracht.

Am Mittwoch lag der Leitzins zwischen 0,75% und 1%. Nach Angaben der US-Notenbank wird sie ab dem 1. Juni ihre 9 Bio. $-Bilanz um 47,5 Mrd. $ pro Monat verringern. Das Tempo wird sich im September auf 95 Mrd. $ pro Monat verdoppeln.

Robert Heller befürwortet eine aggressivere Haltung der Fed

Als Reaktion auf die Zinserhöhung am Mittwoch sagte der ehemalige Fed-Gouverneur Robert Heller, dass die Zentralbank viel aggressiver vorgehen müsse, um die Inflation in diesem Jahr einzudämmen. In der CNBC-Sendung “Power Lunch” stellte er fest:

Die US-Notenbank muss auf die Bremse treten und die Wirtschaft verlangsamen, deshalb brauchen wir positive Realzinsen. Sie reden von einer Erhöhung um 50 Basispunkte, aber das wird die Inflation auf lange Zeit nicht stoppen.

Einen Tag zuvor hatte der berühmte Hedgefonds-Manager, Paul Tudor Jones erklärt, dass die doppelte Belastung durch die Rekordinflation und die Verlangsamung des Wachstums ein “ungewohntes” Umfeld schaffe, das weder für Aktien noch für Anleihen geeignet sei.