
Dollar-Index steigt über 104: Das signalisieren die Charts
- DXY steigt über 104
- Nur Aufwärtsmuster seit Ende 2021
- Die Fed hat gerade erst mit der Straffung der Geldpolitik begonnen
Der Aufwärtstrend des US-Dollars setzt sich fort, was sich darin zeigt, dass der Dollar-Index (DXY) die Marke von 104 überschritten hat. Der Anstieg des Dollars ist in Anbetracht seines Ausmaßes und seiner Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte mehr als beeindruckend.
Der DXY bildet einen Korb von Währungen gegenüber dem US-Dollar ab, wie den Euro, das britische Pfund, den japanischen Yen und den Schweizer Franken. Das mit Abstand größte Gewicht im Index hat der Euro.
Da der Euro gegenüber dem US-Dollar auf dem niedrigsten Stand seit 2017 notiert, trägt die EUR/USD-Schwäche am meisten zum Anstieg des DXY bei. Mit einer einzigen Ausnahme – dem japanischen Yen – legte der Dollar jedoch gegenüber allen anderen im Korb enthaltenen Währungen zu.
Der japanische Yen hat sich in letzter Zeit in seine eigene Welt begeben. Anstatt wie seit vielen Jahren als sichere Währung zu fungieren, wertete er nicht auf, als der Russland-Ukraine-Krieg begann. Stattdessen bewirkte er das Gegenteil, wie der USD/JPY-Wechselkurs zeigt, der in weniger als zwei Monaten von 116 auf über 131 anstieg.
Die Bank of Japan trägt daran eine große Schuld. Sie ist die einzige große Zentralbank, die von ihren Kollegen abweicht, indem sie die Geldpolitik locker hält, während andere mit einer Straffung beginnen.
Aber die heutige Bewegung bei den JPY-Paaren spiegelt eher den Status eines sicheren Hafens wider. Befürchtungen, dass der Kryptowährungsmarkt ein Risiko für das Finanzsystem darstellen könnte, setzten die Aktien unter Druck, und so gewann der JPY auf breiter Front an Boden.
Ist die Stärke des DXY also eine Überraschung? Ein Blick auf die Tages-Charts zeigt, dass der Dollar seit Ende 2021 im Aufwärtstrend ist.

Aufwärtsbewegungen des DXY in den letzten 12 Monaten
Copy link to sectionEnde 2021 erreichte der Dollar seinen Tiefpunkt, was sich in einem Double-Bottom-Muster widerspiegelte. Seitdem hat der DXY nur noch Aufwärtsmuster gebildet, wie z.B. einen Wimpel und eine Aufwärtsflagge.
Interessanterweise bildeten sich all diese drei Aufwärtsmuster (d.h. Double Bottom, Wimpel, Aufwärtsflagge) vor der ersten Zinserhöhung durch die Fed. Der Markt war somit damit beschäftigt, den Händlern mitzuteilen, was der Straffungszyklus der Fed bringen würde.
Die Frage ist – haben Händler zugehört?
Nach der Geschwindigkeit der Bewegung zu urteilen, scheinen viele auf der falschen Seite des Marktes gewesen zu sein. Da sie gezwungen sind, sich auf dem aktuellen Niveau einzudecken, treiben sie den DXY auf neue Höchststände.